Rassismus in der Medizin | Doku | NDR | 45 Min

Hallo zusammen,   unsere neue Doku beschäftigt sich mit einem sehr emotionalen Thema. Wir verstehen, wenn das Auswirkungen auf eure Kommentare hat. Aber wir möchten euch doch bitten, fair und menschlich zu kommentieren - gegenüber allen Menschen, die im Film zu Wort kommen. Gerade die Patientinnen und Patienten haben sehr offen über oft leidvolle Erlebnisse gesprochen. Sie verdienen, nicht nur deshalb, unseren Respekt. Wir behalten uns - wie immer - vor, Beleidigungen, rassistische oder sexistische Äußerungen zu verbergen. Denn die Meinungsfreiheit endet da, wo sie strafrechtlich relevante Grenzen überschreitet. Außerdem beinhaltet Meinungsfreiheit kein Recht auf Meinungsverbreitung. Wer sachlich kommentiert, ist herzlich eingeladen, Fragen zu stellen und auch kritische Rückmeldung zur Doku zu geben. Wer unsere Kommentarrichtlinien nachlesen möchte, kann das hier tun: www.ndr.de/service/technische_hilfe/Die-Kommentarr…   Viele Grüße  Das Team von 45 Min

Ich komme selbst aus dem medizinischen Bereich, ich bin angehender Rettungssanitäter in einer hessischen Großstadt. Mich macht das einfach wütend, wie im medizinischen Bereich oft mit Patienten mit Migrationshintergrund umgegangen wird. Das muss endlich aufhören.

Also ich arbeite seit mehreren Jahren auf einer Stroke Unit und bei uns wird jeder gleich behandelt unabhängig vom Versicherungsstatus und unabhängig davon welchen vermeintlichen Migrationshintergrund der Patient hat. Einige Punkte die ich dennoch gerne anführen will: Leider sprechen viele ältere Menschen mit Migrationshintergrund kaum Deutsch und kein Englisch. Das erschwert eine adäquate Behandlung. Natürlich haben wir Dolmetscher und oft können auch Angehörige übersetzen - leider kommt dadurch nicht immer genau das an was der Patient mir gerade sagen will und es stellt einen erheblichen zeitlichen Mehraufwand da. Dass die Behandlung der Menschen dadurch manchmal schlechter ist hat nichts mit Rassismus zu tun. Des Weiteren habe ich es auch mehr als nur einmal erlebt, dass ich als Mann keine muslimische Frau körperliche untersuchen durfte und dies eine weibliche Kollegin übernehmen musste. Das ist natürlich möglich, jedoch kann keiner erwarten, dass bei der aktuellen Auslastung des Gesundheitssystems immer sofort eine Kollegin zur Stelle ist und für mich übernehmen kann. Ich will nicht behaupten, dass es keinen Rassismus in der Medizin gibt, aber es gibt immer 2 Seiten einer Medaille und diese Doku ist für mich persönlich ein Schlag ins Gesicht. Ich gebe jeden Tag mein Bestes und darf mir trotzdem noch anhören, dass ich ein Rassist sei.

Wir sind eine Familie ohne Migrationshintergrund. Trotzdem wurde ich trotz schwerer Krankheit und krassesten Leidensdrucks nie ernst genommen und bin deshalb seit vielen Jahren schwerer Pflegefall und rund um die Uhr bettlägrig. Weil kein Arzt Zeit und Budget hatte mal genauer hinzuschauen, egal wie hohe Kassenbeiträge jeden Monat von meinen Eltern und später von mir mühsam aufgebracht wurden.... Ich habe mein Leben und alles, wofür ich von Kind auf gekämpft habe, dadurch verloren. Das ist auch ohne Migrationshintergrund schwer auszuhalten und sollte NIEMANDEM passieren. Meinem Vater ist so Schlimmes und Traumatisierendes im Krankenhaus widerfahren, darauf möchte ich hier gar nicht eingehen. Das lag aber nicht am nicht vorhandenen Migrationshintergrund (für seinen Bettnachbarn gab es sogar einen Dolmetscher - bei meinem Vater wurde an allem gespart...), sondern meiner Meinung nach eher an der Frage, ob man Kassen- oder Privatpatient ist. Und all das Elend einer Generation, die ihr Leben lang in die Kassen eingezahlt und das Land wieder aufgebaut hat, aber nun unter unfassbar traurigen, oft gänzlich menschenunwürdigen Bedingungen in Pflegeheimen, in denen das Geld fehlt, schlicht auf den Tod wartet. All diese Menschen haben so viel für unseren Wohlstand getan und fallen komplett hinten über - nicht einmal das Pflegegeld wird ansatzweise angemessen über die Jahre angepasst. Überall wird Geld großzügig verteilt, Leistungen erhöht usw. - nur dort so gar nicht!!! Es gibt so, so viel Leid in unserem Land, egal ob Migrationshintergrund oder nicht. Es hapert in unserem Gesundheitssystem mittlerweile an allen Ecken und Enden, EGAL welche Hautfarbe. Und das erst recht bei einer Generation, die in unserer Gesellschaft fairerweise eigentlich Priorität haben sollte. Aber für die gibt es keine Lobby...

Wollt ihr jetzt tatsächlich die schlechte Versorgungslage in Medizin und Pflege auf Rassismus runterbrechen? Anstatt mal die Gesundheitsminister der letzten Jahre mal auf ihre Fehler und gebrochenen Versprechen gegenüber der Pflege anzusprechen?

Ich will hier ganz sicher nichts verharmlosen, aber solche Dinge kenne ich auch reichlich von Freunden/Bekannten ohne Migrationshintergrund. Ich selbst lag schon 4 Stunden auf einer Liege in der Notaufnahme mit der vom Hausarzt erstellten Diagnose "Verdacht auf Herzinfarkt" ohne das mich jemand beachtet hat. Und das einige Beschwerden nicht oder falsch diagnostiziert werden ist leider auch keine Seltenheit. Man muss auch immer bedenken das Sprachbarrieren gerade hier extrem problematisch sind.

ich war in den letzten Jahren 3x in einer Notfallambulanz und meine Frau 1x , in der einen Notfallambulanz habe ich selber 10 Jahre gearbeitet und der anderen viele ehemalige Kollegen ,und trotzdem habe ich und meine Frau viele Stunden gewartet . Das zeigt das es deutschen Patienten genauso geht und das ich obwohl ich dort viele Ärzte und Schwestern kenne nicht bevorzugt werde .ich bin Pfleger und bei uns wird jeder gleich behandelt ,vielleicht auch gleich schlecht , aber das liegt nicht am Rassismus sonder am kaputten Gesundheitssystem

Da der Begriff "signifikant" etwas vollkommen anderes in der Statistik, als umgangssprachlich bedeutet, nochmal als Klarstellung. In der Statistik drückt man damit nur aus, dass die Ergebnisse nicht zufällig gefunden wurden. Ob diese richtig oder falsch sind, hängt vom Studienaufbau und der Durchführung ab. Wie man irgendwelche PMs auf Instagram als Quelle anführen kann ohne Beweise zu fordern, ist mir ebenfalls ein Rätsel. Das ist ganz schlechte Recherche von euch! Statistisch signifikant ist übrigens auch, dass bestimmte Gruppen keinen Hausarzt haben und immer direkt den Notarzt anrufen oder in die Notaufnahme gehen. Die entsprechende "Behandlung" dieser Gruppen, wenn die Notaufnahme dann überfüllt ist, hat also mit deren Fehlverhalten zu tun und nichts mit Rassismus.

Ich als Deutscher wurde von 4 Hausärzten abgewiesen kein platz mehr.

6:20 Quelle: Random Menschen aus dem Internet Nehmt doch demnächst direkt einfach Quellen á la "Vertrau mir Bruder"...

Sogar des Pulsoximeter ist rassistisch. 🙈

Dank Spezialsoftware sehe ich den aktuellen Daumen hoch/runter stand. Zum 17.11.23 sind 377 Daumen hoch und 1031 Daumen runter gegeben worden. Typischer öffentlich rechtliche Bericht.

Meine gesamte Verwandtschaft kommt schlecht an Facharzttermine. Und wir haben keinerlei Migrationshintergrund.

Meine Familie stammte aus Italien, wir Töchter begleiten unsere Mutter immer zu Ärzten. Unsere Mutter kann grundlegend Deutsch aber die Ärzte nehmen Sie nicht ernst. Als unsere Mutter einen Puls von 40 hatte und der Arzt nichts unternehmen wollte, ist meine Schwester wütend geworden, dann bekamen wir endlich eine Überweisung für einen Kardiologen.

Mir ist die Hautfarbe/Herkunft meines Hausarztes scheiss egal, was aber nicht sein kann - wenn dieser super schlecht deutsch spricht - bzw. auch im Krankenhaus... das habe Ich jetzt des öfteren erlebt und auch den Hausarzt gewechselt, als eine neue türkische Ärztin übernommen hat, da die so verdammt schlecht deutsch gesprochen hat, das sie total an meinen Symptomen vorbei behandelt hat... Das gibts also auf beiden Seiten und das kann es dann halt auch wieder nicht sein. Und das bei mehr als einem Arzt bzw. auch Fachärzten. Aber natürlich auch schon einen Arzt gehabt der aus einem anderen Land kam und alles super war. Sorry aber wer so einen Job in DEUTSCHLAND ausübt, sollte deutsch sprechen und das zu 100%. Immerhin gehts da auch im Worst Case um Leben und Tod.

Mein Mann hat auch Einige Sachen erlebt.Es ist schon heftig.Was da teilweise abgeht.

Ich hoffe, dass in Österreich jemand über dieses Thema spricht 

Vielleicht sollte man als jemand der Deutsch krankenversichert ist, auch deutsch sprechen können?

1. Fall ist Blödsinn, sowas ist uns auch passiert, wir sind Deutsche und wir sehen auch so aus...und ja, trotz Notfalleinweisung ! Das ist in den letzten Jahren wirklich schlimmer geworden...

auch ich, als deutsche, werde oft nicht ernst genommen, wenn ich Probleme habe. Durch meinen BK seit 2017 bin ich sensibler geworden. Kaum ein Jahr seit dem ohne neue Op. Nun eine 11cm Raumforderung rechte Lunge. Es sollte nachgeschaut werden, ob gut oder böse, ob es eventuell vom BK links kommt. COPD habe ich auch. Lungenfunktionstest und EKG wurde gemacht. Bronchoskopie und OP wurde abgesagt. Vielleicht ein Fehler von mir. hatte im Vorfeld geäußert, das ich einer Chemo nicht mehr zustimmen werde. Die Chemo vom letzten jahr hat mich hin geprettert. Habe mich bis heute nicht mehr erholt. Ein bissel Lebensqualität muss bleiben mit 63 Jahren. Ich weiß nicht, ob das rechtens war, was das Krankenhaus gemacht bzw nicht gemacht hat. Hab aber ehrlich gesagt auch keine Lust und Kraft mehr, mir eine Zweitmeinung zu holen.