Rolf Pohl - Die „Feuertaufe“ des soldatischen Mannes. Ernst Jünger und der Erste Weltkrieg

Published 2022-05-07
Aus sozialpsychologischer Perspektive stellen Militär und Krieg "eine Illusions-Maschine spezifischer Art" dar, "die im Wesentlichen das Konstrukt der Männlichkeit produziert“ (M. Erdheim). Vor diesem Hintergrund lautet die trübe Botschaft einer hypermännlichen Kriegsverherrlichung, wie sie etwa von Ernst Jünger mit verklärendem Pathos vorgetragen wird: Männlichkeit ist der Kern jeder Kultur, der Kern der Männlichkeit aber ist der Soldat, der Krieger und daher gelten Krieg und Militär als jene Orte, wo ein Mann noch ein Mann sein kann und darf und wo er die Gelegenheit erhält, seine beschädigte Männlichkeit "noch viel heißer und toller" als vor einer "ersehnten Liebesnacht" zu reparieren. Bei der "Feuertaufe" geht es um eine mannmännliche Reinkarnation: um die Erzeugung eines überlegenen Geschlechts, einer neuen Rasse ohne die Beteiligung von Frauen. "Wir sahen, dass es noch Männer gibt, die auf kriegerische Weise zu zeugen verstehen." (E. Jünger).

Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe "100 Jahre Erster Weltkrieg – historische, soziologische und sozialpsychologische Perspektiven". Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie, dem Institut für Soziologie an der Leibniz Universität Hannover und der Volkshochschule Hannover statt.

Ich habe keinerlei Rechte am Vortrag. Die Audiodatei war in einem Audioarchiv frei zugänglich und ich wollte lediglich die Zugänglichkeit erleichtern.

Diesen und weitere Vorträge findet man unter www.agpolpsy.de/

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